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Ulrich Leman
Ulrich Leman gehört zu den zu Unrecht weniger bekannten Malern des "Rheinischen Expressionismus". Nach einer vielseitigen künstlerischen Ausbildung und archäologischem Studium wird der Enkel des Düsseldorfer Kunstakademie-Professors Fritz Gerhardt 1919 Gründungsmitglied der revolutionären Künstlerbewegung "Das Junge Rheinland". Bald ist er der erste Meisterschüler Heinrich Nauens und malt neben seinem Freund Gert Wollheim und späteren Berühmtheiten wie Otto Dix, Otto Pankok und im Umfeld der legendären Mutter Ey  auch den vielgereisten Dadaisten Max Ernst .

Wegen seiner Ablehnung der Französisierung des Rheinlands politischer Verfolgung ausgesetzt, flüchtet er auf den Balkan, bereist mit Theodor Däubler Griechenland, schließt eine lebenslange Freundschaft mit Maxim Gorki († 1936) und reist nach Capri. Mitte der zwanziger Jahre kehrt er nach Deutschland zurück, wo er auf großen Ausstellungen u.a. in Warschau zusammen mit Kandinsky, Klee, Feininger, Schmidt -Rotluff und seinem Vetter Felix Meseck ausstellt. Er erhält wichtige Preise und wird in der Fach-Presse gefeiert. 1927 reist er mit Gert Wollheim und Johanna Ey zum ersten Mal nach Deià auf Mallorca und wird dort 1932 als Nachbar des Autors Robert Ranke-Graves ansässig. Der Krieg treibt ihn zurück nach Deutschland, wo seine wichtigsten Werke im Feuer der brennenden Galerie Schaumann in Essen zerstört werden. Andere muß er bei der Flucht aus Danzig zurücklassen. In Trohe in der Nähe Wetzlars findet der nun verarmte und schon sechzigjährige Expressionist eine neue Bleibe. Erst Ende der 50er Jahre kehrt er nach Deià zurück. Sein Alterswerk findet im modernen Spanien gebührende Anerkennung durch  Preise des Königshauses und der autonomen Region Balearen. Joseph Beuys besucht ihn 1969 in seinem Atelier und kauft einige seiner Bilder. Er trifft sich mit Picasso und Miró, den er besonders schätzt.. In Deutschland wird er außerhalb seiner Nachkriegsheimat in der Umgebung des hessischen Wetzlar nur wenig wahrgenommen, bis die Stadt Düsseldorf auf Initiative des Nobelpreisträgers Heinrich Böll zu seinem 100. Geburtstag 1985 eine vielbeachtete Gedenkausstellung organisiert, gefolgt von der breiteren Ausstellung "Am Anfang: Das Junge Rheinland". Presse, Radio und Fernsehen interessieren sich nun brennend für den Jubilar, der so lange stille Zuflucht fand im "Paradies der Farben".

Am 22.4.1988 stirbt Ulrich Leman friedlich im Alter von 102 Jahren in seinem Anwesen C'an Pelat am Berghang über den Dächern von Deià an einer Thrombose.

Düsseldorf - Danzig - Wetzlar -Deià (Mallorca)
(1885-1988)



Kontakt:

Leman@Leman.de

Copyright 2001 - Autor: Dr.Joachim Leman

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